Und wahrlich war für diesen Festtag alles bestens gerichtet: Die 25 Sängerinnen des Chores unter Leitung von Irmgard Schaffer begeisterten bei der Erntedankfeier in der Kirchberger Pfarrkirche mit Musik und Gesang vom Feinsten. Herrlicher Blumenschmuck an den Kirchenbänken und eine Auswahl von heimischen Früchten in den Speichenfeldern eines Holzrades, von fleißigen und kunstfertigen Händen der Mitglieder der Gartenbauvereine Kirchberg und Sommersberg vor dem Altar im Mittelgang drapiert, machten die Kirche zu einem floralen Schmuckkästchen. Natürlich fehlte auch dieses Jahr nicht die prächtige Erntekrone als Dankessymbol für eine reichliche Ernte und den damit verbundenen Wohlstand. Sie wurde in der Brauchtumswerkstatt der „Gotthardsbergler“- Trachtler angefertigt und von vier kräftigen Jung-Trachtlern beim Kirchenzug vom Dorfplatz dem Kirchaberg hinauf zur Pfarrkirche getragen und vor dem Seitenaltar abgestellt.
In diese fröhliche Erntedankstimmung setzte allerdings Anneliese Ertl vom Liturgieausschuss bei der Einführung nachdenkliche Aspekte in den Familiengottesdienst. Sie richtete die Aufmerksamkeit der Gottesdienstbesucher auf den Weg, den viele Lebensmittel vom Ernteplatz bis in die Speisekammern der Konsumenten zurücklegen. Auch wenn man für die Produkte, die nicht aus den heimischen Gärten stammten, dankbar sein sollte, so sollte dieser Festtag Anlass sein, über die regional erwirtschafteten Lebensmittel nachzudenken, meinte die Sprecherin des Familiengottesdienstteams.
Im weiteren Verlauf des Wortgottesdienstes wiesen die Erstkommunionkinder, die am diesen Tag zahlreich vertreten waren, auf die Bedeutung eines sorgsamen Umgangs mit Nahrungsmitteln und mit der Natur hin und erbaten Gottes Hilfe für einen verantwortlichen Umgang mit den Lebensmitteln, der nicht auf Kosten der Schöpfung und Umwelt erfolge und für den Erhalt sauberen Trinkwassers. Greta und Luisa, zwei Mädchen aus der dritten Klasse veranschaulichten dann im Predigtspiel, den Weg und die Stationen auf der Weltreise eines in Neuseeland unreif gepflückten Apfels bis zur Pausenbox in Kirchberg. Schließlich gelangten sie zu dieser Erkenntnis: Der Apfel aus der Region, vielleicht aus dem Lallinger Winkel, schmecke genau so süß wie der Apfel, der nach einer kostspieligen Weltreise auf unsere Teller gelangt. Für Luisa war damit klar: „Für die Regentropfen, die dem Apfelbaum Kraft gegeben haben und die Sonnenstrahlen, die ihn haben reifen lassen, dafür danken wir am Erntedankfest.“ Wie in der Eucharistiefeier Dank und Bitten wechseln, so baten die zukünftigen Erstkommunionkinder in den Fürbitten um Gottes Hilfe dafür, dass im kommenden Jahr Früchte und Getreide im ausreichenden Maße wachsen und baten um den Segen für die Menschen, die dafür arbeiten und mit den Lebensmitteln Essen zubereiten. Schließlich äußerten sie ihre Bitten um den Segen für die eigene Arbeit und erfolgreiches Bemühen in der Schule.
evor Pfarrvikar Pater Slavomir Olech, der den Gottesdienst zelebriert hatte, den Früchten vor dem Altar und der Erntekrone den Segen spendete, trat nochmal Anneliese Ertl an den Ambo, um allen am Gottesdienst Mitwirkenden und denen, die in der Vorbereitung tätig geworden waren, für ihren Einsatz zu bedanken. Ein besonderes Lob erhielten die Mädchen und Buben, die sehr aufmerksam und konzentriert ihren Part bewältigt hatten.
Eine erfreuliche Neuigkeit hatte schließlich noch Oberministrantin Josefa Loibl zu vermelden: Sie durfte zum ersten Mal als Vertreterin der Minis die Gottesdienstbesucher nach der kirchlichen Erntedankfeier zum Weißwurstfrühstück ins Pfarrheim einladen. Die Minis mit ihren Eltern sprangen diesmal in die Bresche, da der bisherige Ausrichter der Erntedankfeier im Pfarrgarten absagen musste. Johann Probst
ERNTEDANKFEST IN DER FILIFALE ZELL