Wallfahrtskirche St. Hermann
Geschichte
Im Jahre 1320 kamen 2 Brüder Hermann und Otto von Heidelberg über Köln nach Niederalteich.
Hermann wurde Laienbruder, Otto Priester. Bald darauf zogen sich beide in die Waldeinsamkeit zurück.
Hermann errichtete bei Bischofsmais mit Hilfe der Landleute eine Zelle und eine Kapelle zu Ehren der Muttergottes. Von 1322 bis 1326 lebte er in der Au, wo er wieder eine Kapelle und eine Zelle errichtete.
1326 starb er und wurde später an der Klosterkirche in Rinchnach beerdigt.
Degenhard, ein Ritterssohn, war ein Schüler Ottos und erbaute nach dem Tode seines Lehrers auf der Zellwiese unterhalb der Breitenau eine Kapelle zu Ehren des hl. Bartholomäus und eine Zelle. Bis 1374, also 30 Jahre lebte er in der Waldeinsamkeit der Zellwiese als Einsiedler, bis er am 11. Dezember 1374 starb und in Bischofsmais begraben wurde.
Die Leute vom Bischofsmaiser Winkel erhoben Hermann zu ihrem heiligen Schutzherrn: die Bauern zum Patron über Vieh und Feld, die Säumer die auf der „Böhmstraße“ über Bischofsmais trieben, zum helfenden Reisebegleiter, die Lahmen und Blinden zum Lichtbringer und Arzt.
Vom Wallfahrtskult der früheren Zeit wissen wir nicht viel. Drei Jahrhunderte blieb die ehemalige Hermanns-Klause die einzige Verbindungsstätte. Im Laufe der Jahrhunderte, von 1648 an, stifteten fromme Hilfesuchende die zahlreichen Votivtafeln. „Ex Voto“ lesen wir immer wieder von den wunderbaren Erhörungen und Heilungen, die auf die Fürsprache des hl. Hermann zurückgeführt werden.
1611 wurde die “Runde Kapelle” erbaut. Das Altarbild die Einsiedler Hermann und Degenhard über dem Dorf Bischofsmais. Neben dem Eingang befindet sich der Brunnen, der nach der Legende durch das Gebet des hl. Einsiedlers aus dem Boden sprang.
Neben den kleinen Kapellen wurde 1653 der Neubau einer Wallfahrtskirche wegen des Zustroms der Wallfahrer dringend erforderlich. 1677 wurde die Wallfahrtskirche eingeweiht. Im Hochaltarbild ist der Einsiedler Hermann als Fürbitter vor Gott und Maria dargestellt.
Patrozinium: 10 August (St. Laurentius) und 24 August (St. Bartholomäus)
(Quelle: „Kleine Geschichte der Pfarrei Bischofsmais“, Auflage 2, 1991)