Der Jugendbekenntnistag, der an diesem Tag begangen wird, wurde einst zum Gegenpol der nationalsozialistischen Ideologie auf das Fest Christkönig gelegt. So stand auch an diesem Sonntag das Bekenntnis zu Christus im Mittelpunkt des Gottesdienstes, den die Jugendlichen mit Unterstützung der Jugendbeauftragten des Pfarrgemeinderates, Sandra Kaufmann, gestalteten. Pfarrer Bruno Pöppel konnte dazu in der Kirchberger Pfarrkirche neben den Jugendlichen auch viele Junggebliebene begrüßen. Im Mittelpunkt stand die Herausforderung des Evangeliums zum Festtag: Inwieweit entdeckten alle tatsächlich im Nächsten Christus und begegneten sich mit gegenseitigem Respekt und Wohlwollen um dem Wort des Evangeliums gerecht zu werden.
In einem auf das Evangelium hinführenden Disput erörterten Josefa Loibl und Anna Seidl mit Pfarrer Pöppel wie Begrüßungsformen aus ihrer jeweiligen Lebenswelt gesehen Wertschätzung ausdrücken können. Da war die Sichtweise, die Pöppel vertrat: Anständig ist, wer mit Handschlag und einem „Grüß Gott“ die Mitmenschen grüßt. Auf der anderen Seite stellten die Mädchen gebräuchliche Grußformen aus ihrer Lebenswelt gegenüber: Das kultige „Faust auf Faust“, das knappe, unpersönliche „Hey“ oder schließlich der Gruß „Ehre, Bruder“, der in der Rapper-Szene gebräuchlich ist. Mit diesem Gruß konnte sich schließlich auch der Geistliche anfreunden. Er bedeute nämlich auch, dass das Gegenüber etwas Gutes tut, das sozial ist, nachhaltig wirkt und Wertschätzung ausdrückt. Außerdem sei auch im Bayerischen „Habe di Ehre“ diese Formel enthalten
Nach dem vom Pfarrer vorgetragenen Evangelium schlussfolgerte Sandra Kaufmann: „Es kommt nicht darauf an, möglichst gut dazustehen und im Scheinwerferlicht zu glänzen. Es kommt vielmehr darauf an, barmherzig zu sein.“ Die Bedeutung dieses Begriffes erschließe sich sie aus dem Wort selbst: “Mit Herz handeln, heißt aus Liebe handeln.“ Denn das Herz spüre oft schneller als der Verstand, wenn Menschen Hilfe brauchen. Für Christen bestehe die Kunst nun darin Jesus Christus zu erkennen, stellte die junge Pfarrgememeinderätin fest und folgerte: Schließlich würde es irgendwann zurecht bei Gott heißen: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Auch im weiteren Verlauf waren die Jugendlichen in die Gestaltung des Wortgottesdienstes miteingebunden. In den Fürbitten sprachen sie für die Menschen, die ängstlich, ratlos oder traurig sind und die drohen unterzugehen; aber auch für die, die neue Ziele anstreben, die mutig und stark sind und die mit Vertrauen durch das Leben gehen.
Bei den Kyrierufen ließen sich die Ministranten von der Chili Music, einer Gruppe von jungen Musikern aus der Pfarrei, die aus Schülern und Studenten zusammengesetzt ist, begleiten. Diese zeigten auch, dass sie ihr Metier zur Freude der Gottesdienstbesucher großartig beherrschen. Mit dem „Cohen-Halleluja“ hatten sie eine Überraschung in das Gottesdienst Programm mit liturgischen Liedern eingebaut. Den textlich für Gottesdienste aufbereiteten Pop-Klassiker boten sie nämlich in einer bayerischen Dialektversion an. Natürlich standen die jungen Musiker bei Pfarrer Pöppels Dankesadressen am Schluss an erster Stelle. Nicht vergessen hatte er dabei auch die Gestalter des Jugendgottesdienstes mit ihren Unterstützern durch Eltern und Freunde.
Quelle: PNP
Text+Foto: Johann Probst