„Alle Jahre wieder“ – Nicht nur das bereits vor kurzem von den Christen gefeierte Weihnachten kehrt alljährlich wieder, sondern auch das Fest Heilig drei Könige. Die drei Weisen aus dem Morgenland suchen nach dem Kind in der Krippe und folgen dabei dem Stern von Betlehem, der sie führt. Früh aufstehen — hieß es an diesem Tag für die Pfarrgemeinde Bischofsmais. Sie feierte an diesem Tag um halb 9 einen durchaus besonderen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Jakobus d. Ä. in Bischofsmais, denn nicht nur die Suche der drei Heiligen fand an der Krippe ihr Ende. Nach dem Motto „Ende einer Ära im Pfarrbüro Bischofsmais“ – wurde die langjährige Pfarrsekretärin Frau Marianne Loibl im Rahmen dieser Feier in der Kirche verabschiedet.
„Es muss ein wunderbarer Stern gewesen sein, der damals, zur Zeit des Königs Herodes, am Himmel aufgegangen war“ – So stimmte Pater Paul die Gottesdienstbesucher in der Pfarrkirche Bischofsmais mit seinen Anfangsworten der Predigt auf diesen Feiertag ein. „Der Weg war sicher nicht einfach“ – stellte der Pfarrer weiter fest. Doch auch Erlebnisse oder Schicksalsschläge in unserem Alltag machen es oft schwierig unseren Glauben an Christus zu verwirklichen. Jedoch wurden alle Besucher bestärkt, nie müde zu werden und immer dem Stern zu folgen, um auf dem richtigen Weg zu bleiben – dem Weg zu Gott. Dabei sei es wichtig, nicht allein als Christ unterwegs zu sein, sondern sich auch gegenseitig zu ermutigen und zu stärken. Mit Liebe und Begeisterung sollen wir auch unsere Mitmenschen anstecken.
Diese Begeisterung bewies auch Frau Loibl, die Jahrzehnte lang das Leben der Pfarrgemeinde mitgestaltete, verwaltete und sich für zahlreiche Belange einsetzte. Nach eigener Aussage durfte Frau Loibl in ihrem 38- jährigem Dienst viele schöne Stunden bei ihrem Schaffen in der Pfarrei erleben. Am 15.09.1982 wurde sie vom Bischöflichen Ordinariat Passau als Pfarrsekretärin für Bischofsmais eingestellt und war auch im Pfarrbüro Kirchberg im Wald tätig.
„Während dieser Zeit habe ich versucht meine Arbeit gut zu machen, ja den Dienst am Menschen bzw. den Dienst für die Menschen zu leisten“ – Worte einer bescheidenen und scheidenden Pfarrsekretärin. Dass ihr dieser Versuch durchaus mehr als gut gelungen ist, wurde nochmals am Ende des Gottesdienstes deutlich. Der Pfarrer bat Frau Loibl nach vorne an den Altar zu kommen. Mit einem „Vergelt’s Gott“ für ihren unermüdlichen Dienst verabschiedete er sich auch im Namen der gesamten Pfarrgemeinde von seiner Pfarrsekretärin. Das Weggehen bedauere er sehr, wisse aber auch um den mehr als verdienten Anspruch auf Ruhestand. Für die Zukunft wünsche er ihr Gottes Segen, Gesundheit und alles erdenklich Gute.
Lobende Worte fand auch Kirchenpfleger Michael Raith. Laut Raith habe Frau Loibl das Pfarrbüro hervorragend geführt, auch zusätzliche Arbeiten, wie z.B. das Erstellen des Pfarrbriefes jederzeit bereitwillig übernommen und das auch in vielen unbezahlten Überstunden. Die Worte „Fest steht, dass du eine große Lücke hinterlässt“, zeigten nochmals, wie sehr Frau Loibl von allen Seiten für ihre Arbeit geschätzt wurde. Außerdem bedankte er sich nochmals im Namen aller Pfarrangehörigen, aller Pfarrgemeinderatsmitglieder und Kirchenverwaltungsmitglieder recht herzlich. Als Geschenk wurde Marianne Loibl von dem Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Hans Artmann ein Blumenstrauß mit „Hirmonstalern“, ein Bischofsmaiser Zahlungsmittel, überreicht. Gott sei Dank – Frau Loibl werde aber der Pfarrei nicht ganz verloren gehen, da sie ehrenamtlich weiterhin aktiv bleibt.
Sonja Stündler