Diesmal aber war es keine gewöhnliche Würdigung . An diesem Tag sollte in der Filialgemeinde nämlich eine Ära der Kirchenmusik zu Ende zu Ende gehen. Über 50 Jahre nach der Gründung des Zeller Kirchenchors löste sich dieser wichtige kirchliche und kulturelle Bestandteil des Dorfes auf. In seiner Laudatio lobte Pfarrer P. Paul den Kirchenchor, der schon 1966 mit der Kircheneinweihung seinen ersten Auftritt hatte. Kirchenpfleger Gunther Pfeffer blickte dann auf die Geschichte des Kirchenchors zurück: Damals wurde eine „Liedertafel“ gegründet, die im Laufe der Zeit zum Kirchenchor Zell umbenannt wurde. Clemens Pflaum, der in dieser Zeit das Orgel spielen vom damaligen Kantor Schuhmacher erlernt hatte, wurde dann nach dessen Versetzung zum Organisten und Chorleiter eingesetzt. „Seit dieser Zeit hat er Gottesdienste zur Ehre Gottes mitgestaltet, das Leben der Menschen in der Musik vor Gott zur Sprache gebracht und mit seinem kirchenmusikalischen Dienst den Glauben bezeugt“, so Pfeffer
In dieser langen Zeit hatte der Chor immer regen Zulauf. Den vielen Chorsängern sagte Gunther Pfeffer stellvertretend für die Filialgemeinde an dieser Stelle nochmal ein ganz herzliches „Dankeschön“. Die Sänger und Sängerinnen hatten in dieser Zeit viele Feste mitgestaltet: Alle Kirchen-Hochfeste, viele Hochzeiten, die Alten- und Ehrenamtstage, sämtliche Kirchenjubiläen und Wallfahrtsgottesdienste in Altötting. Viele Priester sind in dieser Zeit von Ihnen musikalisch begrüßt und verabschiedet worden. Gern gesehen und gehört wurde unser Kirchenchor auch außerhalb der Kirche: Er bereicherte unter anderem Gottesdienste beim Ritterspektakel in Weißenstein, den „Tag der Chöre“ des Bistums Passau, wo sie gemeinsam mit 1500 Chorsängern im Passauer Dom sangen, und das Weihnachtssingen beim Kirchberger Christkindlmarkt.
Pater Paul rief zur Ehrung die Chormitglieder einzeln auf und überreichte ihnen mit herzlichen Dankesworten die Urkunde. Im Namen der Kirchenverwaltung erhielten sie schließlich von Gunther Pfeffer ein kleines Abschiedsgeschenk.
Der Kirchenpfleger bedankte sich abschließend bei allen und trug das Gedicht „Das kleine Lied“ von Albert Roderich (1846−1938) vor, indem ersichtlich wurde, wie aus einzelnen Tönen ein wundervolles Lied werden kann, wenn ein Musikant die Kunst beherrscht, es mit voller Inbrunst darzubieten und die Herzen der Menschen zu berühren. Für manche der Geehrten wird damit ihre Laufbahn als Chorist noch nicht zu Ende sein. Einige haben vor sich dem St. Josef Chor anzuschließen. Diese Gesangsgruppe wurde heuer wieder neu ins Leben gerufen, nachdem Michael Rothkopf die Chorleitung übernommen hatte. Durch die Verbindung dieser beiden Chöre, entsteht wieder ein hochwertiger Kirchenchor mit dem Namen „Kirchenchor St. Josef“, der unsere Gottesdienste weiterhin mit kirchenmusikalischen Liedern umrahmen wird.
Astrid Wagner/Hans Probst