Zur gewohnten Stunde feierte die Pfarrgemeinde Bischofsmais ihren Sonntagsgottesdienst. Doch nur die Uhrzeit war an diesem Tag nichts Besonderes. „Danke“ sagen - an diesem zweiten Fastensonntag nicht nur Gott, sondern auch Rosmarie Artmann für ihren unermüdlichen 23-jährigen Dienst als Mesnerin.
Mit einem herzlichen „Vergelts Gott“ verabschiedete sich die Pfarrei von der Scheidenden. Den Gottesdienst gestaltete Pater Paul Ostrowski. Lektorin Barbara Hintermeier las die Lesung und die Fürbitten. Für die musikalische Gestaltung war Organist Damir Bedrina zuständig.
In der Predigt zum zweiten Fastensonntag nahm der Seelsorger Bezug auf das Leben nach dem Tod. Mit dem Glauben daran ändere sich nämlich auch die Lebensperspektive, die Einstellung zum Leben, zum Sinn des Lebens völlig. Wer an die Auferstehung der Toten glaubt, für den dauert das Leben nicht mehr bloß achtzig, neunzig oder hundert Jahre, sondern ewig und das Wesentliche kommt erst nach dem Tod. Auch im Leben beschenkt uns Gott mit Erfahrungen seiner Nähe und seiner Herrlichkeit, aber die Erfahrung seiner immerwährenden Nähe und Gegenwart stehen noch aus. In diesem Zusammenhang bat er die Gottesdienstbesucher über die Bedeutung der Auferstehung der Toten nachzudenken. „Dieses Nachdenken ist eine wichtige Übung der Fastenzeit, der Vorbereitungszeit auf das Osterfest, das Fest der Auferstehung Jesu“. Mit dieser Aussage beschloss Pater Ostrowski seine Predigt.
Am Ende des Gottesdienstes richtete der Pfarrer ein paar Worte an Rosmarie Artmann und betonte ihren ausdauernden Einsatz für die Kirche der Gemeinde. Knapp 23 Jahre war sie für die Aufgaben in der Pfarrgemeinde verantwortlich. Als erste Frau in diesem Amt wurde sie 1998 von Pfarrer Bruno Pöppel eingestellt. In den folgenden Jahrzenten durfte sie unter drei weiteren „Chefs“ arbeiten: Pfarrer Ertl, Pfarrer Fuchs und dem jetzigen Pfarrer Ostrowski.
Ihre zuverlässige Arbeit wurde anschließend auch von Kirchenpfleger Michael Raith gelobt: „Fast täglich warst du im Einsatz oder auf Bereitschaft…Wir haben nicht vergessen, wie tatkräftig du früher angepackt hast, als du z.B. bei Prozessionen sogar die große Fahne getragen hast oder im Winter Schnee geschaufelt, beim Ausweisseln und beim Adventkranzbinden mitgeholfen hast.“ Das Wort Urlaub kam dabei in ihrem Wortschatz nicht wirklich vor. Raith bedankte sich im Namen der Pfarrei und der Ehrenperson wurde ein Gutschein und ein Blumenstrauß überreicht. Auch die Ministranten brachten ihre Wertschätzung in einer kurzen Rede und durch ein kleines Geschenk zum Ausdruck, da sie sich auch stets um diese gekümmert und sie eingewiesen hatte. Zukünftig stehen der Pfarrgemeinde gleich vier Mesnerinnen zur Verfügung: Helene Pledl, Irmgard Raith, Katharina Zellner und Theresia Loibl.
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Sonja Stündler