13 Paare, die mindestens 25 Jahre mit ihren Partnern verbracht haben, waren dieser Einladung zum Dank- und Festgottesdienst in die Pfarrkirche auf dem Kirchenberg gefolgt. Lektorin Edith Neumeier veranschaulichte danach in Metaphern, was Liebe bewirkt und auslöst. Das Hohelied der Liebe aus dem Korintherbrief an, in dem die innigsten zwischenmenschlichen Beziehungen in besonderer Weise artikuliert werden, trug in der Lesung Claudia Wildfeuer vor.
In seiner darauffolgenden Ansprache bezog sich der Seelsorger auf das Gleichnis von der Heilung der zehn Aussätzigen im Tagesevangelium. So wie die Dankbarkeit von neun Geheilten nach Gesetz und Konvention erfolgte, gäbe es in einer jahrzehntelangen Ehe auch Phasen des Alltags, an denen man einfach aus der Gewohnheit heraus miteinander gelebt hat, routiniert und ritualisiert den gemeinsamen Weg gegangen ist, meinte Pater Slawomir. Wenn es aber dabei bliebe, dann wäre das oft der Tod der Liebe und das Ende des Miteinanders. Der Priester wünschte den Jubilaren deshalb abschließend immer wieder “das klopfende Herz, die leuchtenden Augen, die Worte voller Gefühl – so wie ihr zum ersten Mal einander gesagt habt: Ich liebe dich.”
Anschließend erneuerten die Ehepaare gemeinsam ihr Eheversprechen, das sie sie bei der Trauung zum ersten Mal gegeben hatten. Mit Liturgieausschussmitglied Claudia Wildfeuer beteten dann die Jubilare in den Fürbitten um Gottes Beistand für alle Ehepaare, auch für die jungen Paare, die sich auf die Ehe vorbereiten und auch für die, deren Beziehung gescheitert ist. In einfühlsamen Worten lenkte Wildfeuer schließlich bei der Kommunionmeditation nochmal den Blick auf die gemeinsam verbrachte Zeit der Ehejubilare und würdigte sie abschließend: „In den Jahren eures Beisammenseins gab es viel Freude und auch Leid, aber in Allem ist die Treue zueinander und eine unaussprechliche Liebe geblieben. Euer Ja-Wort ist ein Ja-Wort geblieben.“
Nach dem allgemeinen Segen überbrachte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Melanie Kaufmann die Glückwünsche des Gremiums an die Ehejubilare. Sie sprach den Jubilaren die Wertschätzung des Gremiums aus. Insbesondere für die jüngere Generation seien solche Langzeitbeziehungen ein Vorbild, meinte die Laienvertreterin. Schließlich stellte Kaufmann die Jubelpaare namentlich vor, die besonderen Glückwünsche galten den „Goldenen Hochzeitspaaren“ Anton und Aloisa Ertl, Anna Maria und Heinz Hannes, Helga und Ludwig Weber sowie Otto und Magdalena Ertl. Elisabeth und Josef Bschlagengaul können schon die „Platinhochzeit“ nach gemeinsamen 55 Ehejahren feiern. Vier weitere Paare sind seit 45 Ehejahre verheiratet. Auf 40 Jahre haben es ebenfalls vier Paare geschafft. Zwei Paare bringen es auf 30 Ehejahre und ein Paar kann dieses Jahr Silberhochzeit feiern. Nach der namentlichen Vorstellung bedankte sich die Pfarrgemeindevorsitzende auch bei dem Liturgieausschuss-Team und bei Organistin Antonia Radlinger, die für die stimmungsvolle musikalische Umrahmung gesorgt hatte.
Am Ende des Gottesdienstes bat der Pfarrer die Ehejubilare zum Einzelsegen zum Altar. Dort reichten sich die Ehepartner die Hände, ließen sie von den Geistlichen mit der Stola bedecken und bestärkten ihr Gelöbnis. Da auch in diesem Jahr bedingt durch die Pandemiebeschränkungen das beliebte, gemütliche Beisammensein im Pfarrheim nicht möglich war, erhielten die Paare beim Verlassen der Kirche von den Pfarrgemeinderätinnen eine Flasche Wein, damit sie zuhause auf das Ehejubiläum anstoßen können. Als zusätzliches Präsent gab es für jedes Paar ein Exemplar des opulenten Jubiläumsjahrkalenders.
Johann Probst