Vor der Marienkapelle an der Gotthardstraße warteten dichtgedrängt vor allem die die jungen Pfarrangehörigen. Viele trugen mit bunten Bändern geschmückte Palmgerten, einige mit weit ausladendem Zweigwerk, andere als schlanke Stangen mit buntem Krepppapier kunstfertig umwickelt und mit einer Palmbuschenkrone versehen. Pfarrvikar Pater Slawomir Olech gab ihnen allen seinen Segen, Diakon Alfons Kopp besprengte sie mit Weihwasser.Die Ministranten hatten sogar echte, aus dem Vorderen Orient stammende Palmzweige dabei, mit denen sie bei Sonnenschein den Prozessionszug den Kirchenberg hinaufbegleiteten. Wer ohne Zweige gekommen war, hatte bei den Minis gegen eine kleine Spende von ihnen gebundene Palmbuschen oder kleine Palmkreuze für ihre Aktionen erwerben können. Mit der Palmweihe und der Prozession sollte an das Geschehnis in Jerusalem vor über 2000 Jahren erinnert werden, als Jesus unter dem Jubel des Volkes triumphalen Einzug hielt. Im Kontrast dazu stand dann die Liturgie beim folgendem Festamt.
Den Höhepunkt bildete dort wie jeher an diesem Feiertag der Vortrag der Leidensgeschichte aus der Heiligen Schrift. Die Originaltexte aus der Bibel seien für viele Kinder in diesem Familiengottesdienst vielleicht missverständlich und zu lang, hatte Gemeindereferentin Theresa Reitberger gemeint und deshalb eine Alternative gesucht und eine kindgerechte Kurzfassung, in der vom Leiden Jesu ohne Verfälschung berichtet wird, gefunden. Die Lektoren Anton Bauer und Ines Kronschnabl lasen diese in verteilten Rollen als Erzähler und Handelnde, Erstkommmunionkinder illustrierten vor dem Altar das Gehörte mit Symbolen und intensiven Bildern. Das dramatische Ende der Leidensgeschichte bildete schließlich die veranschaulichte Darstellung vom Tod Jesu mit den am Holzkreuz niedergelegten Nägeln.

Für die Erwachsenen präzisierte dann der Pfarrvikar in einer kurzen Ansprache: „Es klingt wie ein Triumphzug. Es ist aber der Beginn der Karwoche, die mit dem Kreuz endet.“ Es war keine politische Befreiung, als Jesus auf einer Eselin in Jerusalem einzog und Erwartungen enttäuschte, so Pater Slawomir Olech weiter und stellte die Frage nach der Bedeutung an diesem Palmsonntag: „Bleiben wir bei Jesus, der nicht unseren Erwartungen entspricht, folgen wir ihm auch dann, wenn unser Weg durch Leid führt?“ Jesus sei nämlich gekommen, nicht um Macht auszuüben, sondern um zu dienen, nicht zu richten, sondern um zu retten und zu lieben, schloss der Priester die Betrachtungen zur Leidensgeschichte Jesu.
Noch einmal vor Beginn der Karwoche trat die Freude über Jesu Einzug am Ende des Gottesdienstes hervor, als die Drittklassler das Kirchenvolk zum Mitzusingen des Liedes „Jesus soll unser König sein“ und zum Winken mit den Palmbuschen aufgefordert wurden.

Schließlich sprach der Geistliche den Mitgliedern des Familiengottesdienstteams mit Leiterin Theresa Reitberger und den Erstkommunionkindern, die von ihnen vorbereitet worden waren, seinen herzlichen Dank aus. Die Gemeindereferentin hatte auch die Teams in Untermitterdorf und Zell bei ihren Familiengottesdiensten mit Rat und Tat begleitet. Nach dem Gottesdienst gab es von Seiten des Jugend- und Kinderausschusses Pfarrgemeinderates für die Kinder, die die längsten Palmgerten aufzuweisen hatten kleine Geschenke.