Zurückzudenken an den schönsten Tag im Leben hieß es am Samstag für 16 Ehepaare am Tag der Ehejubilare der Pfarrei Kirchberg. Beim Jubiläumsgottesdienst in der Kirchberger Pfarrkirche hatten die Paare, die mindestens 25 Jahre zusammenhalten, die Möglichkeit ihre Liebe und Treue erneut unter den Schutz und Begleitung Gottes zu stellen. Gott dafür zu danken, hatte Diakon Alfons Kopp bei der Begrüßung übernommen. Da die Beziehung aufgrund eigener Fehler und Schwächen gelegentlich wohl auf die Probe gestellt wird, rief er die Eheleute im Bußakt auf, um Vergebung zu bitten. Was Liebe ausmacht und wie sie Bestand hält, stand dann auch im Zentrum des Wortgottesdienstes. Lektorin Claudia Wildfeuer zitierte in der Lesung aus dem Hohelied der Liebe „Wenn ihr die Liebe nicht hättet“, Diakon Alfons Kopp verlas das Evangelium aus der Bergpredigt und nahm dann in seiner Ansprache Bezug dazu.
Manche Jubilare hätten 50 und mehr gemeinsam verbrachte Jahren in der Beziehung aufzuweisen. So lange durchzuhalten, sei wohl keine Selbstverständlichkeit. „Ehe ist nämlich nicht immer ein Zuckerschlecken“, stellte Kopp anfangs fest. Neben sonnigen Tagen gäbe es immer wieder Zeiten, wo Dunkelheit und Trauer vorherrschten. „Das fordert den Respekt der Mitmenschen“, so der Diakon. Ehe sei keine Wellness-Oase, sondern bedürfe mitunter eines Kraftaktes. Im Eheversprechen bei der Hochzeit hätten die Brautleute versichert auch in Zeiten der Krankheit und der Not zusammenzubleiben. „Damit das klappen kann, braucht es einen Schutzraum, in dem man sich zeigen kann, wie man ist – und dieser Schutzraum ist die Liebe“, folgerte der Prediger. Sie befähige die Partner über sich hinauszuwachsen und den anderen anzunehmen wie er ist, mit all seinen Macken, auch in herausfordernden Zeiten. Man bekomme dabei einen anderen Blick: „Das Ich wird zum Du“, zitierte Kopp erklärend dazu den Religionsphilosophen Martin Buber und folgerte Bezug nehmend auf das Evangelium: Damit man das schafft, braucht man einen Dritten, der diese Liebe mitträgt, und das ist Jesus“. Gebet und der Besuch es Gottesdienstes fördere diese Beziehung, so der Diakon abschließend.
Anschließend erneuerten die Ehepaare gemeinsam ihr Eheversprechen, das sie sie bei der Trauung zum ersten Mal gegeben hatten. Nach einer kurzen Meditiation am Ende des Gottesdienstes, vorgetragen durch die Lektorin, bat der Hauptzelebrant, Pfarrer Pater Slawomir Olech die Ehejubilare zum Einzelsegen zum Altar. Dort reichten sich die Ehepartner die Hände, ließen sie vom Pfarrer oder Diakon mit der Stola bedecken und bestärkten ihr Gelöbnis.
Nach dem Dank an den Chor mit Leiterin Antonia Radlinger für die musikalische Gestaltung, die den Gottesdienst auch zu einem unvergesslichen musikalischen Erlebnis gemacht hatte, versetzte Claudia Wildfeuer die Jubelpaare wieder zurück in vergangene Zeiten, als sie den Text des Oldies „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“ deklamierte. Damit verbunden war damit die Einladung zum geselligen Beisammensein im „Pfarrheim-Cafe“ bei Kaffee und Kuchen, das wieder einmal Pfarrgemeinderatsmitglieder vorbereitet und mit köstlichen Gebäckwerk unterstützt hatten.
Quelle: PNP
Text+Fotos: Johann Probst