Hoher Besuch zu Gast in der Gemeinde Bischofsmais: Domkapitular Martin Dengler aus Passau höchstpersönlich erwies 34 freudigen Firmlingen des Pfarrverbands die große Ehre und hatte sich auf den Weg gemacht, um den angehenden Erwachsenen in der Pfarrkirche Sankt Jakobus d. Ältere die Firmung zu spenden.
„Jugendliche bringen öffentlich zum Ausdruck, dass sie zur Kirche gehören und sich an der Botschaft orientieren wollen. Ein besonderes Zeichen setzt der Firmling heute“, aus diesem Grund wollte sich der stellvertretende Landrat und 2. Bürgermeister Helmut Plenk diesen Festgottesdienst nicht entgehen lassen. In persönlicher Erinnerung schwelgend verriet der eloquente Redner, dass er sich gut an die eigene Firmung und vor allem an seine Begeisterung an diesem Tag erinnern könne. „Auf die Paten kommt eine besondere Aufgabe zu, wenn es euch nicht so gut geht.“ – mit seinem Blick an die Vorbilder gewandt wünschte er den Firmlingen einen schönen Tag und dass sie gestärkt aus der Firmung herausgehen. „Firmung bedeutet Stärkung. Sie soll bei jedem bewirken, eine starke christliche Persönlichkeit zu werden, darum wollen wir heute beten“ – Mit der Intention um geistlichen Segen für Stärke für die Mädchen und Jungen zu bitten, schloss Domkapitular Martin Dengler nahtlos an seinen Vorredner an und richtete herzliche Grüße vom Bischof aus.
„Gerade in der Jugend sind zwischenmenschliche Beziehungen wichtig, um über sich hinaus wachsen zu können“ – mit weisen Worten, aber auch rückblickend auf die langwährende Corona-Phase mit der damit verbundenen, nervenaufreibenden Isolation und mangelnden Kontaktgelegenheiten für Heranwachsende läutete Dengler seine lebendige Predigt ein. „Noch nie gab es so viele Möglichkeiten wie heute Freundschaften zu schließen in den öffentlichen Medien. Aber wer viel unterwegs ist, wird merken, dass es wichtig ist, in die Tiefe zu gehen. Dann erst spür i, do bin i dahoam“ – Erst zum Nachdenken angeregt, thematisierte er anschließend geschickt das aktuelle Umfeld und den Alltag der jungen Christen mit der Kirche und verknüpfte dabei die drei Stufen der Gemeinschaft innerhalb eines Sportvereins mit den analogen Stufen innerhalb der Kirchengemeinde. Gemeinsamkeit könne man auf drei Stufen erfahren: „Mitglied sein“ als die niedrigste Stufe, dann das „Dabei sein“ mit regelmäßigen Treffen und dem Erleben von Zusammenhalt und der dritten, intensivsten Stufe „Mitmachen“, bei der man sich aktiv in das Geschehen einbringt. In andächtige Augen blickend und die letzte Stufe fokussierend wendete sich der Geistliche mit eindringlichem Appell an die Jungen: Die aktuelle Abwärtsspirale mit dem „Teufelskreis“ durch Engagement und mit Hilfe des Heiligen Geistes durchbrechen, die Botschaft der Liebe, der Freiheit, der Freude, des Lebens an Gleichaltrige weitergeben. „Jetzt kommt es auf euch an“, konkretisierte der Geistliche sein Anliegen eingängig, „gemeinsam sind wir stark. Gemeinsam können wir viel bewegen“. Mit dem Wunsch für die Hauptakteure des Tages auf den Lippen, „zu spüren, do gehör i ned nur dazua, sondern do mecht i dabei sei und do derf i vor allem a midmocha“, schloss er seine durchdachte Predigt wortgewandt ab.
Selbst aktiv werden und „Mitmachen“ — Dass sie die Worte und Sinnhaftigkeit der Predigt verinnerlicht haben und als sinnvoll erachten, das bewiesen einige Jugendliche gleich direkt beim Vortrag der Fürbitten vorne am Abo. Nicht alleine, sondern gestärkt mit Firmpaten an ihrer Seite, versammelten sie sich nach und nach andachtsvoll vorne im Altarraum für die Firmspendung. „Was hast du später für einen Berufswunsch?“ — Das persönliche Kennenlernen von Paten und Firmlingen blieb nicht auf der Strecke und so beantworteten die Aufmerksamen eifrig die interessierten Fragen von Dengler. Der Heilige Geist komme auf dich herab – Durch Handauflegung übertrug der Geistliche letztendlich jedem Firmling den bei der Firmung elementaren Heiligen Geist.
Gutes aus der Heimat – Freudestrahlend und mit einem großen Präsentkorb in der Hand wurde dem Firmspender zum Abschluss des Gottesdienstes noch ein Präsentkorb als kleines Dankeschön überreicht. Der Weg war für alle in diesem Fall danach nicht weit, denn bereits draußen vor den Kirchentüren warteten liebevoll mit Tischdecken bestückte Stehtische für den gebührenden, vom Pfarrgemeinderat Bischofsmais organisierten, Stehempfang mit Sekt und Orangensaft auf die ganzen Familien und alle Beteiligten. Stolz wie Oskar die Firmbescheinigung und eine Glückwunschkarte der Firmhelfer in den Händen haltend konnten die Feiernden, sich froh zuprostend und um die Wette strahlend, die kirchliche Feier angemessen ausklingen lassen.
Quelle: PNP
Text: Sonja Stündler
Fotos: Johann Probst