Kirche vor Ort

Erntedank in Kirchberg im Wald

Kirchberg. i. W. Pfarrverband am 02.10.2022

2022 aktuelles erntedank kirchberg 4 Johann Probst

Auch nach einem Sommer, der vor allem die nördlichen Regionen Deutschlands mit anhaltender Dürre plagte, hatten doch auch diesmal viele Pfarrangehörige Anlass sich beim Erntedankfest in der Pfarrkirche sich für die Ernteergebnisse hierzulande zu bedanken.

So hat­ten die Gar­ten­bau­ver­ei­ne der Pfar­rei ein deut­li­ches Zei­chen für einen reich­li­chen Ertrag im Gar­ten, auf den Wie­sen und Fel­dern gesetzt. Die Blu­men­ge­bin­de an den Bän­ken, die von zehn flei­ßi­gen Hob­by-Flo­ris­tin­nen der Kirch­ber­ger in auf­wen­di­ger Arbeit zusam­men­ge­stellt und ange­bracht wor­den waren, stell­ten einen präch­ti­gen Blick­fang dar. Die Som­mers­ber­ger Gar­ten­freun­de hat­ten vor und neben dem Altar eine gro­ße Palet­te mit allen mög­li­chen Obst ‑und Gemü­se­sor­ten aus hei­mi­scher Pro­duk­ti­on auf­ge­baut. Dass der Kli­ma­wan­del dabei auch im Baye­ri­schen Wald schon ange­kom­men ist, konn­te man an Bei­ga­ben wie den ver­füh­re­risch rei­fen Wein­trau­ben oder ande­ren eher süd­län­disch anmu­ten­den Früch­ten erken­nen. Neben dem Altar rag­te die Ern­te­kro­ne her­aus, die von Bur­schen des Trach­ten­ver­eins die Gott­hards­berg­ler“ im Kir­chen­zug den Berg hin­auf zur Kir­che und hin­ein ins Got­tes­haus getra­gen wur­de. Mit Hal­men von Hafer, Gers­te, Rog­gen und Wei­zen waren die Bögen für die Kro­ne von den Tracht­ler-Frau­en in mühe­vol­ler Arbeit kunst­voll gefloch­ten worden.

Im Mit­tel­punkt des Got­tes­diens­tes stand natür­lich der Dank für die Gaben der Natur. Schon unmit­tel­bar nach dem Ein­zug hat­ten Kin­der ihre Dank­bar­keit aus­ge­drückt und ihre mit­ge­brach­ten Früch­te auf dem Altar abge­legt. Der Zele­brant des Got­tes­diens­tes, Pfar­rer Pater Paul Ost­row­ski, klär­te über die Bedeu­tung des Fest­ta­ges auf: „ Wir fei­ern heu­te, dass Gott uns durch sei­ne Schöp­fung Tag für das Tag das gibt, was wir zum Leben brau­chen. Dank unse­rer Arbeit kön­nen wir zwar vie­les leis­ten, aber nicht alles voll­brin­gen. Heu­te wol­len wir für die Gaben und Bega­bun­gen dan­ken“. In die­sem Sin­ne waren auch die Kyrie-Rufe und die Für­bit­ten gehal­ten, die von den Kin­dern vom Fami­li­en-Got­tes­dienst-Team­vor­ge­tra­gen wur­den. Mit Gleich­nis­sen hat­ten Dia­kon Alfons Kopp und Clau­dia Wild­feu­er auf die Pre­digt des Pfar­rers hin­ge­führt. Kopp zitier­te aus dem Mar­kus-Evan­ge­li­um die Geschich­te vom armen Laza­rus und dem rei­chen Mann, Wild­feu­er ent­wi­ckel­te aus der Legen­de von Ste­fa­nie Spen­del Das Brot des Glücks“ die Aus­sa­ge, dass die­ses dar­in bestehe, es mit ande­ren zu tei­len. Dan­ken hat mit Erin­nern zu tun“, sag­te Pfar­rer P. Ost­row­ski in sei­ner Anspra­che und nahm Bezug zu den anfangs gemach­ten Aus­sa­gen. Wer näm­lich zurück­schaue, erken­ne, dass es nicht die eige­ne Kraft war, die die Pflan­zen und Tie­re wach­sen ließ. Es gel­te sol­che Zei­chen dafür wahr­zu­neh­men, die Rose im Gar­ten, die bun­ten Blät­ter der Bau­me im Herbst oder das Lachen eines Kin­des. Die­se Zei­chen zu erken­nen und die Zusam­men­hän­ge ihres Seins zu erken­nen, kom­men dem Dan­ken sehr nahe. Wer von Her­zen dan­ken kann, wird frei für Gott und den Nächs­ten und erfährt so gro­ße Freu­de“, schloss der Geist­li­che sei­ne Betrach­tun­gen zum Ern­te­dank­fest. Spon­ta­nen Applaus gab es zum Ende des Got­tes­diens­tes, als Pater Ost­row­ski den bei­den Gar­ten­bau­ver­ei­nen und dem Trach­ten­ver­ein für den fest­li­chen Kir­chen­schmuck dankte.

Ein beson­de­res Lob hat­te wie­der­um der Kir­chen­chor unter Lei­tung von Anto­nia Rad­lin­ger ver­dient, die mit Lie­dern, die mit Bedacht aus­ge­wählt und auf den Fest­tag abge­stimmt, den Got­tes­dienst musi­ka­lisch aufs Bes­te umrahm­ten. Für eine per­fek­te Gestal­tung des Wort­got­tes­diens­tes hat­te das Fami­li­en­got­tes-Team um Anne­lie­se Ertl, Clau­dia Wild­feu­er und Simo­ne Gigl gesorgt.

Etwas ungläu­bi­ge Mie­nen gab es sei­tens der Kir­chen­be­su­cher ange­sichts der Regen­wol­ken, als Pater Ost­row­ski für den Nach­mit­tag schö­nes Wet­ter ver­sprach. Hat­te doch die Eine-Welt-Run­de in tra­di­tio­nel­ler Wei­se zur Fort­set­zung des Ern­te­dank­fes­tes mit Mit­tag­essen und einer Kaf­fee­ta­fel im Pfarr­gar­ten ein­ge­la­den. Und tat­säch­lich konn­ten die Besu­cher in ange­neh­mer Atmo­sphä­re bei Son­nen­schein und erträg­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren auch im Frei­en wei­ter feiern.

Qell­le PNP
Text+Foto Johann Probst

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