Einen besonderen Charakter hatte das Erntedankfest der Kirchberger Pfarrei am Sonntag: Neben dem Dank für eine gute Ernte und ein Jahr ohne Unwetter standen zwei Persönlichkeiten im Mittelpunkt, die mit ihrem Wirken die Pfarrei in den vergangenen 25 Jahren geprägt haben.
Begonnen hatte der Festtag mit dem Kirchenzug vom Amthofplatz zur Pfarrkirche St. Gotthard. Zu den Klängen der Kirchberger Blaskapelle zogen die Abordnungen zahlreicher Vereine auf dem Kirchaberg., voran vier junge Burschen des Trachtenvereins der „Gotthardsbergler“. Sie trugen die prächtige Erntekrone, geflochten von fleißigen Händen mit den heimischen Getreidearten Roggen, Weizen, Gerste und Hafer. In der Kirche führte der Weg durch den Mittelgang unter den prächtigen Erntebögen, die die Helfer des Kirchberger Gartenbauvereins über die Bankreihen gespannt hatten, vor zum Altar.
Dort hatte der Gartenbauverein Gabenkörbe mit Früchten aus Garten und vom Feld dekorativ gruppiert. Der Nachwuchs des Trachtenvereins verlieh dem Gottesdienst mit seinen Beiträgen dazu diesmal ein belebendes, jugendliches Gepräge. Bevor Pfarrer Pater Paul Ostrowski die Erntekrone und die Früchte segnete, erinnerten Jugendliche die Kirchengemeinde gegenüber Gott für die Gaben der Natur und für Menschen Dankbarkeit zu zeigen. Auch im weiteren Verlauf des Gottesdienstes sprachen Jugendliche die Liturgie begleitende Texte. Schwungvoll und erfrischend war der Gesang des Kirchenchors, der sich moderne Lieder aus der Hand des aus der Region stammenden Kirchenmusikers Stefan Trenner ausgewählt hatte.
Pater Paul stellte in seiner Predigt ebenfalls den Begriff der Dankbarkeit in das Zentrum seiner Betrachtungen gestellt. Der Sinn des Brauches Früchte vor dem Altar niederzulegen, so der Geistliche, sei es uns zum Denken zu bringen, über uns selbst, über die Welt und über Gott. Erntedank sei in der Welt, insbesondere in Deutschland, nicht mehr etwas Selbstverständliches, die Regale in den Supermärkten seien stets voll, sollte es auch einmal keine so gute Ernte geben.
Am Ende des Gottesdienstes und nach dem Dank an alle, die den Erntedank-Festgottesdienstes vorbereitet und gestaltet hatten, nannte der Pfarrer noch zwei spezielle Gründe für Dankbarkeit an diesem Tag: Diakon Alfons Kopp und Mesner Manfred Kufner feierten ihr 25-jähriges Dienstjubiläum. Auch im Namen den Amtsvorgängern in Kirchberg sprach Pater Paul den Dank für das Engagement aus und würdigte die Verdienste der Jubilare. Mit den Präsenten zum Jubiläum, Statuen des Erzengels Michael, hatte die Pfarrei Bezug zu den Tagesheiligen, den Erzengeln genommen, die symbolisch den Schutz der Geehrten übernehmen sollen. Die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Melanie Kaufmann schloss sich den Glückwünschen an und sprach von 25 guten Jahren, die die beiden Jubilare in der Pfarrei gewirkt hätten und nicht mehr davon wegzudenken seien. Schließlich überbrachte das Bürgermeister Alois Wenig den Dank für die stets gute Gemeinschaft stiftende Zusammenarbeit und die Glückwünsche der politischen Gemeinde.
Die Fortsetzung der kirchlichen Feier sollte dann mit einem Erntedankmahl der Eine-Welt-Runde Ki-Ri-Ki im Pfarrgarten erfolgen.
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Johann Probst