Wie zuletzt vor drei Jahren war die St. Gotthard-Straße vor der Marienkapelle an diesem Palmsonntag von Pfarrangehörigen gesäumt, um den Brauch der Palmsegnung wiederaufzunehmen. Vor allem die vielen Mädchen und Buben, überwiegend im Kindergartenalter, prägten mit ihren farbenfroh geschmückten Palmgerten und Palmbuschen das Bild an diesem Sonntagvormittag. Auch viele Erwachsene hatten Sträuße aus Palmkätzchen und Buchsbaumzweigen gebunden und von zu Hause mitgebracht oder konnten sie noch vor Beginn der Palmweihe bei den Ministranten an Ort und Stelle gegen eine Spende erwerben. Zugleich spielte der Himmel mit. Nachdem kurz vorher noch dicke Wolken über Kirchberg gezogen waren, hatte sich ein blau-weißer Himmel über das mit einer dünnen frischen Schneeschicht überzogene Kirchberger Land ausgebreitet. Pfarrer Pater Paul Ostrowski wünschte so den Gläubigen einen fröhlichen guten Morgen, bevor er vom Treppenaufgang der Marienkapelle aus die Palmbuschen segnete.
Diakon Alfons Kopp verlas das Evangelium vom triumphalen Einzug Jesu Christi in Jerusalem. Bei der kurzen Prozession hinauf zur Pfarrkirche begleiteten die Ministranten mit Palmwedeln dann das Kirchenvolk mit den beiden Geistlichen voran. Der Einzug in das Gotteshaus gemahnte dann aber schon an die bevorstehende Heilige Woche. Das verhüllte Kruzifix am Altar machte auf die Passion Jesu Christi aufmerksam. Die Leidensgeschichte Jesu Christi, verlesen von Pfarrer, Diakon und Lektor Anton Bauer in verschiedenen Rollen, trat in den Vordergrund und nahm das liturgische Geschen der Karwoche vorweg. Die bedrückende Stimmung der Karwoche drückte sich in der Auswahl der Kirchenlieder durch Organistin Antonia Radlinger, die sie teilweise im Solopart eindrucksvoll wiedergab.
Am Ende des Gottesdienstes bedankte sich Pater Ostrowski bei allen Besuchern. Besonders lobte er die Kinder, die mit ihren bunt geschmückten Palmgerten dem Tag ein besonders festliches Gepräge gegeben hätten. Anerkennung zollte er auch der Organistin für die imponierende musikalische Gestaltung.
Mit dem Segen und den Wünschen zum Feiertag verband der Geistliche die Bitte um rege Teilnahme an den Gottesdiensten der Karwoche und zu Ostern. Schließlich sprach er noch die gelockerten Einschränkungen bezüglich der Corona-Pandemie an. So dürfen ab sofort in der Kirche alle Plätze besetzt werden. Die Kommunion wird wieder in der Form vor der Pandemie ausgeteilt. Die Termine für alle Feierlichkeiten sind dem aktuellen Pfarrbrief, der in den Pfarrkirchen in Kirchberg und Untermitterdorf, der Marienkapelle sowie in der Filialkirche Zell aufliegt, zu entnehmen.
Johann Probst